08.11.2016 | Perspektiven im Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und biologischer Vielfalt aufzeigen

Prof. em. Dr. Wolfgang Schumacher spricht am 10. November in DBU, 18.30 Uhr – Eintritt frei

Landwirtschaft © piclease/Michler, Hanns-Frieder
Wie müssen Landwirtschaft und Naturschutz zusammenarbeiten, damit Tiere und Pflanzen auf Agrarflächen besser geschützt werden? Dr. Wolfgang Schumacher wird in einem Abendvortrag im "Zentrum für Umweltkommunikation" die Einflüsse der Landwirtschaft, vorhandene Naturschutzstrategien und Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt aufzeigen und erläutern.
Download
Ausstellung
Ausstellung "ÜberLebensmittel" im DBU-Gebäude
Download

Osnabrück. Der Schwund der Artenvielfalt auf Feldern, Wiesen und Weiden muss nach Angaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) dringend gestoppt werden. Erfolge ließen sich unter anderem über eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz sowie durch finanzielle Anreize für Landwirte erzielen. Hierzu stellt Dr. Wolfgang Schumacher Möglichkeiten und Lösungswege im Rahmen eines Vortrages am Donnerstag, 10. November, um 18.30 Uhr im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück vor. Der emeritierte Professor der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn wird die Einflüsse der Landwirtschaft, vorhandene Naturschutzstrategien und Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt aufzeigen und erläutern. Die Veranstaltung findet im Rahmen der DBU-Ausstellung „ÜberLebensmittel“ statt. Der Eintritt ist frei.

Deutlicher Artenrückgang weltweit gerade auf Agrarflächen

Die Vielfalt der Tiere und Pflanzen in der Agrarlandschaft ist, so die DBU, wesentlich durch die menschliche Bewirtschaftung der Flächen entstanden. Mit verschiedenen Arbeitsweisen hätten Landwirte über Jahrhunderte hinweg wertvolle Kulturlandschaften geschaffen. Doch seit den 50er Jahren verändere sich der Lebensraum durch eine zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft. So sei ein deutlicher Rückgang der Arten in den landwirtschaftlich geprägten Regionen zu verzeichnen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und sogar weltweit. Ehemals weit verbreitete Feldvögel wie Feldlerche, Wiesenpieper, Rebhuhn und Braunkehlchen seien immer seltener zu hören. Der europäische Agrarvogelindikator zeige einen Rückgang der Gesamtbestände um 25 Prozent seit 1990.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz

Schumacher, der auf jahrzehntelange erfolgreiche Naturschutzarbeit auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zurückgreifen kann, sieht einen wichtigen Lösungsansatz in einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Ebenso seien ökonomische Anreize – wie zum Beispiel beim Vertragsnaturschutz und bei den Agrarumweltmaßnahmen seit 1985 – erfolgversprechend. Der Experte werde daher in seinem Vortrag verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz skizzieren.

Öffentliche Führung vor dem Abendvortrag

Vor dem Abendvortrag besteht um 17.45 Uhr die Möglichkeit, die aktuelle Ausstellung im Rahmen einer öffentlichen Führung zu erleben. Sie ist bis Ende 2017 in der DBU zu sehen (montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr). Für Schülerinnen und Schüler gibt es zielgruppengerechte pädagogische Programme. Weitere Informationen zur Ausstellung, zum pädagogischen Programm sowie zu einer Lehrerfortbildung und zu weiteren Vortragsveranstaltungen finden sich unter www.ausstellung-ueberlebensmittel.de.